Nicht mehr wegzudenken aus dem kulturellen Angebot Bad Sachsas sind die
Veranstaltungen, die das Reichsbund-Hotel "Schützenhaus" seinen Gästen bietet.
So wurde Anfang März die interessante Ausstellung "80 Jahre Frauen im Reichsbund"
eröffnet, die jetzt mit einer umfangreichen und unter Mitwirkung vieler fleißiger
und engagierter Helfer in Szene gesetzten "Finissage" endete.
Erinnerungen
Der ehemalige Reichsbund, heute "Sozialverband Deutschland", wurde 1917 gegründet
mit dem Ziel, Kriegsopfern und Hinterbliebenen hilfreich zur Seite zu stehen.
In den letzten Jahren wandelte sich die Zielsetzung in umfangreichere Formen.
Der Sozialverband will allen Menschen helfen, Probleme des Alltags zu meistern,
wenn sie selber diesen nicht mehr gewachsen sind. Für die Jugendarbeit leisten
die Mitarbeiter der integ-Jugend beispielhafte Sozialbetreuung.
Die Veranstaltung zur Ausstellungs-Beendigung fand ihren Höhepunkt in einer
darstellerisch aufgearbeiteten szenischen Revue, die eindrucksvoll und mit
erinnerungsträchtigem Tonmaterial die Geschichte der Frauen und besonders deren
Schicksale nach Kriegswirren und politischen Ereignissen der letzten 80 Jahre
dokumentiert.
Hier handelt sich um ein Theatererlebnis, das Kulturpädagoge Jörn Waßmund mit
Hilfe seiner Assistentin Helga Liewald verfasste und zur Aufführung brachte.
Die Darstellerinnen in passender Kostümierung fanden sich aus ganz Niedersachsen
zusammen und sind Mitglieder des Landesfrauen-Ausschusses
Grußworte und inhaltträchtige Reden ginge dem Theaterereignis voraus, wobei an
dieser Stelle nur Sophie Goetzke genannt sei, der die älteren Frauen heute die
Anerkennung der Kindererziehungszeiten für ihre Renten und Pensionen nicht
unwesentlich verdanken. Aus Bad Sachsa sprachen die Veranstaltungsleiterin des
Kurbetriebes, Ria Böttcher sowie Künstler und Kunsterzieher Manfred Forschner.
Zahlreiche Gäste
Begleite wurde die interessante Zeitreise von dazu abgestimmten gastronomischen
Leckerbissen, so dass der Gast sich informativ, besinnlich unterhaltend und
zeitgerecht versogt führte. Eine Veranstaltung, die von so vielen getragen wurde,
dass das Aufzählen aller Namen diesen Rahmen sprengen würde, die aber dankbar und
freudig aufgenommen wurde.
Maßgebliche Persönlichkeiten des Landesverbandes Niedersachsen waren angereist,
um der Veranstaltung den ihr gebührenden Rahmen zu geben, und die ehemalige
Bundestagsabgeordnete der FDP, Rita Fromm, führte in ihrem Referat durch die deutsche
Frauenbewegung des 20. Jahrhunderts, bei der die Arbeit des früheren Reichsbundes eine
wesentliche Rolle gespielt hatte. Die "Finissage" endete mit einem gemeinsamen Essen
für Ausführende und Gäste.
Harz-Kurier, 6.11.2000
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